Rhizarthrose | Morbus Dupuytren
Wie bei allen Verschleißerkrankungen der Gelenke tritt am Daumensattelgelenk (= DSG) oft zuerst ein Bewegungsschmerz auf. Druck der Daumenkuppe gegen die Kleinfingerkuppe und Schmerzprovokation in das DSG hinein kann ein Hinweis sein. Witterungsabhängige Beschwerden sind häufig. Feucht-kaltes Klima führt meistens zu einer Verschlechterung. Ebenso Schmerzen bei alltäglichen Verrichtungen wie: Öffnen eines Schraubverschlusses; festes Halten eines Gegenstandes; Suche nach Schlüssel in Hosentasche usw. Bildgebung wie Ultraschall und Röntgenaufnahme sichern zuletzt die Diagnose.
Was hilft?
Therapeutisch stehen eine Vielzahl von Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Hochenergie-Lasertherapie und Akupunktur führen oft zu Schmerzlinderungen.
Injektionsverfahren: Kortisoninjektionen in das Gelenk zeigen anfangs sehr gute, meist jedoch nur vorübergehende Linderung der Beschwerden. Aufgrund der Nebenwirkungen des Kortisons sind mittelfristig Hyaluron-Injektionen oder Eigenblut-Plasmainjektionen (enthält hohe Konzentration sog. Wachstumsfaktoren) vorzuziehen. Eigenfett-Transplantationen sollen als Gleitmittel ebenfalls sofort die gegenläufige Bewegung der aufgerauten Gelenkflächen verbessern und den Bewegungsschmerz reduzieren. Die im Fettgewebe enthaltenen Stammzellen sind wohl (theoretisch) auch in der Lage, sich in Knorpelzellen umzuwandeln und so einen Knorpelschaden im Gelenk wieder auszugleichen. Zu dieser Überlegung muss man jedoch kritisch anmerken, dass die Neubildung von Gelenkknorpel nach einer Fett-Transplantation im Laborversuch zwar geglückt ist, dieser Erfolg jedoch nicht ohne weiteres auch auf einen lebenden Organismus übertragen werden kann.
Ultima ratio ist die operative Entfernung des Trapezium-Knochens, zusammen mit einer Gelenkkapselraffung.
Morbus Dupuytren
Der Morbus Dupuytren bezeichnet eine Erkrankung der sog. Palmaraponeurose der Handfläche, wobei es zu einer vermehrten Bindegewebebildung (Fibrose) aus bislang nicht vollständig bekannten Gründen kommt.
(Morbus Ledderhose ist das sehr viel seltener anzutreffende Äquivalent an der Fußsohle.)
Der Morbus Dupuytren der Hand beginnt häufig mit einer Knotenbildung in der Hand, typischerweise über dem vierten Mittelhandstrahl in der Handfläche, gefolgt vom fünften Strahl. Die Knotenbildung kann mitunter Schmerzen beim Gebrauch der Hand verursachen (Schaltvorgänge Autofahren; Golfspiel etc.).
Diese Hohlhand-Erkrankung mit Neigung zur Palmarfibrose wird anhand der typischen klinischen Symptome (initial Knotenbildung, ggf. später Strangbildung) an der Handfläche (Morbus Dupuytren) bzw. an der Fußsohle (Morbus Ledderhose) diagnostiziert und -stadienabhängig – behandelt. Die gutartigen Tumorknoten (schmerzhaft oder nicht) werden bei leichteren Stadien mit einer Strahlentherapie oder alternativ der fokussierten, hochenergetische Stosswellen-Therapie behandelt. Studienergebnisse zeigen eine signifikante Schmerzreduzierung um bis zu 60% noch nach sechs Monaten nach Behandlung (3x–> in 3 Wochen mit jeweils 2000 Impulsen).
Wenn die Knotenbildung in eine Strangbildung übergeht und die Langfinger durch die Beugekontraktur nicht mehr flach auf einem Tisch platzierbar sind, ist prinzipiell an erweiterte operative Verfahren zu denken: Nadel-Fasziotomie oder enzymatische Fasziotomie durch Kollagenaseinjektion mit dem Medikament Xiapex® (in Österreich zugelassen seit 2011).
Zuletzt kommt auch die selektive, operative Entfernung dieser Stränge im Sinne einer Fasziektomie in Betracht.