ISG-Reizzustand/ -Blockierung
Die Bewegung im sog. Iliosakralgelenk (Kreuz-Darmbein-Gelenk) ist von Natur aus sehr eingeschränkt. Das Kreuzbein kann nach vorn kippen und sich wieder aufrichten. Durch diese Federbewegung wirkt das ISG bei der Übertragung von Lasten aus dem Rumpf auf die Beine wie ein Stoßdämpfer.
Das ISG wird muskulär durch die tiefen Bauchmuskeln und den Beckenboden stabilisiert. Abschwächungen in diesen Muskelgruppen führen zu schmerzhaften ISG-Reizzuständen oder -Blockierungen. Blockierungen sind eigentlich ja sogar Schutzmechanismen des Bewegungssystems. Oft lösen sich Blockierungen wieder von allein, vor allem wenn man sich bewegt. Wird ein Gelenk oder ein Wirbelsäulenabschnitt durch kleine Verletzungen, Verhebungen überlastet, stellen sich Gelenk oder Wirbelsäulenabschnitte fest (Blockierung). Häufigste Ursache für eine Blockierung sind daher Fehlbelastungen durch unzureichende muskuläre Stabilisation oder durch Störungen der Bewegungsabläufe (Koordinationsstörungen).
Weitere Ursachen: Beckenschiefstand mit/ohne Beinverkürzung; Skoliose der Wirbelsäule, degenerative Veränderungen v.a. der Hüfte (Coxarthrose).
Was hilft?
Treten Blockierungen häufiger auf, sollte die stabilisierende Muskulatur trainiert und die Bewegungskoordination verbessert werden. Bestimmte Behandlungstechniken (Mobilisation, Manipulation) lösen ISG-Blockierungen meist schnell. Zusammen mit einem Therapeuten kann dies jeder Patient für sich erlernen. Kommen ISG-Blockierungen häufiger vor, sollten Defizite in der muskulären Stabilisierung und der Koordination abgebaut werden. Zusammen mit einem Physiotherapeuten wird ein entsprechendes Übungsprogramm erarbeitet. Der tägliche Trainingsaufwand liegt bei 10-15 Minuten. Bei Knorpelverschleiss der ISG Gelenkfacetten können Hyaluron-Injektionen die Lubrication („Schmiereffekt“) der Gelenkflächen verbessern helfen.